In der Betriebshalle von PRESTO in Bad Laer messen, sägen, bohren und feilen fleißig neun Schülerinnen der Ludwig-Windthorst-Oberschule aus Glandorf.
Ihre Aufgabe: einen Flaschenöffner aus Normteilen wie einer Schraube, einer Mutter usw. anzufertigen. Heute geht es um Materialkunde und Kreativität im Let´s MINT Projekt „girls repair for future“. Denn ohne Materialien und ihre Beschaffenheit zu kennen, gelingt auch keine Reparatur. Vor den Mädchen liegt eine Zeichnung des Flaschenöffners auf dem Werktisch und die beiden Azubis Lars und Robin erklären, was zu tun ist.
Zuerst soll die Schnittstelle an der Mutter angerissen werden, damit im zweiten Schritt dann exakt an der richtigen Stelle die Mutter aufgeschnitten werden soll. Dann ein Loch in die Mutter bohren und die Schraube dort hineindrehen. Technik zum Anfassen. Und Arbeitsergebnis zum Mitnehmen.
Den Schülerinnen schaut Johannes Hartig von der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück interessiert über die Schulter. Die Stiftung fördert das Let´s MINT Projekt mit 17.500 € und Herr Hartig macht sich heute selbst vor Ort ein Bild.
„Projekte im Bildungsbereich sind gerade für unsere Region enorm wichtig, um junge Menschen speziell im MINT-Bereich zu früh fördern. Sie bieten Schülerinnen und Schülern die Chance, über den schulischen Input hinaus in den betrieblichen Alltag hineinzuschnuppern und Anschub für ihre berufliche Orientierung zu geben. Das fördern wir gerne“, so Johannes Hartig. Frank Haacks, 1. Vorsitzender von Let´s MINT und Geschäftsführer von NFT automates in Ibbenbüren und Uwe Frerig, Let´s MINT-Schatzmeister und Geschäftsführer von PRESTO, sind sich einig: „Viele Mädchen haben großes Talent für technische und handwerkliche Arbeiten. Jedoch überwiegen oftmals tradierte Rollenbilder wie „Frauen können so etwas nicht“. Deshalb ist es besonders wichtig, dieses alte Rollenverständnis aktiv aufzubrechen!“. Der Betriebsleiter von PRESTO Tom Klein ergänzt, wie wertvoll die echte Zusammenarbeit und kurzen Weg zwischen Let´s MINT, Schulen und Firmen zum Beispiel bei Praktika sind. Techniklehrer Johannes Wolken von der Ludwig-Windthorst-Oberschule betont ausdrücklich den Mehrwert des Projekts „girls repair 4 future“ für die Schülerinnen: „Sie werden niedrigschwellig und praktisch an technische Berufe herangeführt und haben auch noch Spaß dabei“. Und die Schülerinnen? Sie haben mittlerweile ihre Flaschenöffner mit viel Geschick und unter Anleitung von Lars und Robin zusammengebaut. Ihr Fazit: „Man sieht, was man selbst geschafft hat! Das ist toll.“ Am meisten Spaß gemacht hätte ihnen das Anreißen, sagen sie. Und nicht schick fanden sie die Sicherheitsschuhe 😊.
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